Der erste Einsatz deutscher Minenwerfer erfolgte am 13. August 1914 gegen das Fort Leuron, das sich alsbald unter dem bisher unbekannten Feuer ergeben mußte. Es waren nur 160 Werfer gewesen, die die deutschen Pionierbataillone unter größter Geheimhaltung mit ins Feld genommen hatten.
Im Jahre 1916 konnten bereits drei komplette Minenwerferbataillone vor Verdun zum gemeinsamen Feuerschlag zusammengefaßt werden. Im nächsten Jahr bekamen auch die Infanterie-Regimenter Werfer zum eigenen Gebrauch. Für die verschiedenen Verwendungen gab es mittlerweile leichte, mittlere und schwere Minenwerfer. Im letzten Kriegsjahr waren bei den deutschen Fronttruppen an die 20 000 Minenwerfer unterschiedlicher Größe in Benutzung.
Zeitgleich mit dem „Festfahren“ der Westfront begann in Markendorf bei Jüterbog die forcierte Ausbildung von Minenwerferbedienungen in Form der 1. Preußischen Minenwerferschule. In der örtlichen Schulchronik ist dazu zu lesen: „Im Januar 1915 bekam das Wachkommando für die Forts in Markendorf beträchtliche Verstärkung. Schon Febr. 1915 übten 3 Kompanien Pioniere im Schießen von neuen Minen. April 1915 wurde Markendorf der Standort der ersten Preuß. Minenwerferschule. Eine neue Welt entstand jenseits des alten Markendorfs. In leichten Patent-Steinbaracken waren bis Oktober 1915 sechs Kompanien untergebracht...Die Ausbildung von Minenwerfern war in Mkrf. fast fieberhaft. Die einzelnen Bundesstaaten schickten noch soviel Lehrpersonal und auszubildende Abteilungen, daß der Truppenübungsplatz und Gemeinde Markendorf nicht alle Soldaten zu fassen vermochte. Fröhden ist seitdem immer überreichlich mit Einquartierungen gesegnet worden bis auf den heutigen Tag“.
Eine zeitgenössische Aktennotiz bestimmt die waffenmäßige Zuordnung: „Die Minenwerfer sind nach ihrer jetzigen Entwicklung zweifellos als Geschütze anzusehen.“ LUDENDORFF als Chef des Generalstabs des Feldheeres erklärte weiterhin: „Es ist... nötig, die mittleren und schweren Minenwerfer früher oder später der Artillerie zuzuteilen... Die leichten Minenwerfer können der Infanterie verbleiben, da ihre Handhabung und Verwendung einfach genug ist.“ Waren die Minenwerfer anfangs eine Pionierwaffe, so sind im Ergebnis des Ersten Weltkrieges tatsächlich die schweren Kaliber der Artillerie zugeordnet worden, während die leichten zur Infanterie kamen.
Aus dem Truppenübungsplatz Münsingen ist ab Herbst 1916 ein Minenwerfer-Abnahmekommando eingerichtet worden. Grund war der ständig steigende Bedarf bei den Fronttruppen und der damit verbundenen Überbelastung der Fertigungsfirmen, die mit dem notwendigen Beschuß der Waffen nicht nachkamen. Unter diesen Umständen konnte wohl die bisherige Minenwerferschule in Markendorf den Gesamtbedarf an ausgebildeten Leuten nicht mehr befriedigen. So wurde ab Februar 1917 im Lager Feldstetten die würtembergische Minenwerfer-Ersatzkompanie etabliert, die am 12. Mai 1917 zum württembergischen Ersatzbataillon erweitert worden ist. Vorher war der württembergische Nachersatz für diese Waffengattung nach Markendorf zur Ausbildung kommandiert worden, später zum Truppenübungsplatz Heuberg, wo die vorgenannte Kompanie bis zu seiner Verlegung dem dortigen 3. Minenwerfer-Ersatzbataillon angegliedert war.
Nicht nur die Württemberger nutzten Markendorf als Ausbildungsstätte. Wie schon der Schulchronist bemerkte, schickten verschiedene Bundesstaaten des Kaiserreichs ihre Männer zur hiesigen Minenwerferschule. So findet sich in der Postkartensammlung des Jüterboger Heimatmuseums eine Feldpostkarte, deren Briefmarke in Markendorf entwertet wurde und die den Absenderstempel „Minenwerfer-Ersatz-Batl. II. Komp., Abtl., Bayern“ trägt.
In der im letzten Kriegsjahr verfaßten Niederschrift des Lehrers von Fröhden heißt es: „Markendorf ist jetzt Standort des Minenwerfer-Ersatz-Regiments 1. Ersatz geht in Stärke von Bataillonen, Kompanien, Zügen und einzelner Mannschaften fast täglich ins Feld. Das Rittergut Markendorf ist seit 1. Jan. 1917 ganz im Besitz des Fiskus. Holz- und Steinbaracken beherbergen Mannschaften und Offiziere. Viele Offiziere wohnen privat im Dorf Mkrf., Fröhden, Werder und in Jüterbog.“
Ein Stimmungsbild über das Leben in der Minenwerferschule gibt die Feldpostkarte des Unteroffiziers ZIPPEL vom 1. M. W. Ers. Rgt., der am 13. Juli 1917 aus Markendorf schrieb: „Viel Dienst und wenig Futter.“
Den Markendorfer Pionierübungsplatz nutzen während des Ersten Weltkrieges offensichtlich auch Einheiten der Artillerie, wohl um mit der Technik der Minenwerfer vertraut gemacht zu werden. So ist im Markendorfer Sterbebuch im Jahre 1917 der Tod eines Obergefreiten „durch Granantschuß in der Lebergegend“ vermerkt, der der 1. Batterie des Fußartillerie Bataillons Nr. 78 angehörte.
Wie Feldpostkarten belegen, fand eine Ausbildung am Granatwerfer neben Markendorf auch in Jüterbog/Neues Lager statt, was zum Beispiel ein amtlicher Briefstempel vom 24. Mai 1917 zeigt: „Granatwerfer-Ausbildungs-Kursus Jüterbog Neues Lager“. Des weiteren steht in der Absenderangabe des Leutnant BERTHY vom 15. September 1916 ebenfalls „Granatwerferkurs Jüterbog Neues Lager.“
Im Jahre 1916 konnten bereits drei komplette Minenwerferbataillone vor Verdun zum gemeinsamen Feuerschlag zusammengefaßt werden. Im nächsten Jahr bekamen auch die Infanterie-Regimenter Werfer zum eigenen Gebrauch. Für die verschiedenen Verwendungen gab es mittlerweile leichte, mittlere und schwere Minenwerfer. Im letzten Kriegsjahr waren bei den deutschen Fronttruppen an die 20 000 Minenwerfer unterschiedlicher Größe in Benutzung.
Zeitgleich mit dem „Festfahren“ der Westfront begann in Markendorf bei Jüterbog die forcierte Ausbildung von Minenwerferbedienungen in Form der 1. Preußischen Minenwerferschule. In der örtlichen Schulchronik ist dazu zu lesen: „Im Januar 1915 bekam das Wachkommando für die Forts in Markendorf beträchtliche Verstärkung. Schon Febr. 1915 übten 3 Kompanien Pioniere im Schießen von neuen Minen. April 1915 wurde Markendorf der Standort der ersten Preuß. Minenwerferschule. Eine neue Welt entstand jenseits des alten Markendorfs. In leichten Patent-Steinbaracken waren bis Oktober 1915 sechs Kompanien untergebracht...Die Ausbildung von Minenwerfern war in Mkrf. fast fieberhaft. Die einzelnen Bundesstaaten schickten noch soviel Lehrpersonal und auszubildende Abteilungen, daß der Truppenübungsplatz und Gemeinde Markendorf nicht alle Soldaten zu fassen vermochte. Fröhden ist seitdem immer überreichlich mit Einquartierungen gesegnet worden bis auf den heutigen Tag“.
Eine zeitgenössische Aktennotiz bestimmt die waffenmäßige Zuordnung: „Die Minenwerfer sind nach ihrer jetzigen Entwicklung zweifellos als Geschütze anzusehen.“ LUDENDORFF als Chef des Generalstabs des Feldheeres erklärte weiterhin: „Es ist... nötig, die mittleren und schweren Minenwerfer früher oder später der Artillerie zuzuteilen... Die leichten Minenwerfer können der Infanterie verbleiben, da ihre Handhabung und Verwendung einfach genug ist.“ Waren die Minenwerfer anfangs eine Pionierwaffe, so sind im Ergebnis des Ersten Weltkrieges tatsächlich die schweren Kaliber der Artillerie zugeordnet worden, während die leichten zur Infanterie kamen.
Aus dem Truppenübungsplatz Münsingen ist ab Herbst 1916 ein Minenwerfer-Abnahmekommando eingerichtet worden. Grund war der ständig steigende Bedarf bei den Fronttruppen und der damit verbundenen Überbelastung der Fertigungsfirmen, die mit dem notwendigen Beschuß der Waffen nicht nachkamen. Unter diesen Umständen konnte wohl die bisherige Minenwerferschule in Markendorf den Gesamtbedarf an ausgebildeten Leuten nicht mehr befriedigen. So wurde ab Februar 1917 im Lager Feldstetten die würtembergische Minenwerfer-Ersatzkompanie etabliert, die am 12. Mai 1917 zum württembergischen Ersatzbataillon erweitert worden ist. Vorher war der württembergische Nachersatz für diese Waffengattung nach Markendorf zur Ausbildung kommandiert worden, später zum Truppenübungsplatz Heuberg, wo die vorgenannte Kompanie bis zu seiner Verlegung dem dortigen 3. Minenwerfer-Ersatzbataillon angegliedert war.
Nicht nur die Württemberger nutzten Markendorf als Ausbildungsstätte. Wie schon der Schulchronist bemerkte, schickten verschiedene Bundesstaaten des Kaiserreichs ihre Männer zur hiesigen Minenwerferschule. So findet sich in der Postkartensammlung des Jüterboger Heimatmuseums eine Feldpostkarte, deren Briefmarke in Markendorf entwertet wurde und die den Absenderstempel „Minenwerfer-Ersatz-Batl. II. Komp., Abtl., Bayern“ trägt.
In der im letzten Kriegsjahr verfaßten Niederschrift des Lehrers von Fröhden heißt es: „Markendorf ist jetzt Standort des Minenwerfer-Ersatz-Regiments 1. Ersatz geht in Stärke von Bataillonen, Kompanien, Zügen und einzelner Mannschaften fast täglich ins Feld. Das Rittergut Markendorf ist seit 1. Jan. 1917 ganz im Besitz des Fiskus. Holz- und Steinbaracken beherbergen Mannschaften und Offiziere. Viele Offiziere wohnen privat im Dorf Mkrf., Fröhden, Werder und in Jüterbog.“
Ein Stimmungsbild über das Leben in der Minenwerferschule gibt die Feldpostkarte des Unteroffiziers ZIPPEL vom 1. M. W. Ers. Rgt., der am 13. Juli 1917 aus Markendorf schrieb: „Viel Dienst und wenig Futter.“
Den Markendorfer Pionierübungsplatz nutzen während des Ersten Weltkrieges offensichtlich auch Einheiten der Artillerie, wohl um mit der Technik der Minenwerfer vertraut gemacht zu werden. So ist im Markendorfer Sterbebuch im Jahre 1917 der Tod eines Obergefreiten „durch Granantschuß in der Lebergegend“ vermerkt, der der 1. Batterie des Fußartillerie Bataillons Nr. 78 angehörte.
Wie Feldpostkarten belegen, fand eine Ausbildung am Granatwerfer neben Markendorf auch in Jüterbog/Neues Lager statt, was zum Beispiel ein amtlicher Briefstempel vom 24. Mai 1917 zeigt: „Granatwerfer-Ausbildungs-Kursus Jüterbog Neues Lager“. Des weiteren steht in der Absenderangabe des Leutnant BERTHY vom 15. September 1916 ebenfalls „Granatwerferkurs Jüterbog Neues Lager.“