"Wir vor 100 Jahren" - Neue Dokumentationsreihe im WDR

Neue Dokumentationsreihe im WDR!

WDR-Fernsehen schrieb:Wir vor 100 Jahren
Unsere neue Reihe am 05. / 12. / 19. Juli 2013 jeweils um 20:15 Uhr

Wie sah unser Land vor hundert Jahren aus? Wie lebte man damals? Es war eine Boomzeit, in der die Menschen an den Fortschritts glaubten und ihn überall erlebten, eine Zeit rasanten Wirtschaftswachstums und großer Veränderungen. Vieles was für uns heute selbstverständlich ist, hat seine Wurzeln in der Zeit vor hundert Jahren.

Die Reihe "Wir vor hundert Jahren" lädt ein zu einer unterhaltsamen und informativen Reise durch Nordrhein-Westfalen auf den Spuren der Kaiserzeit.

Martin von Mauschwitz erkundet mit uns, wie unsere Großeltern und Urgroßeltern gelebt und gearbeitet haben, wie man als Unternehmer und als Arbeiter wohnte, wie die Arbeit auf dem Lande und im boomenden Ruhrgebiet aussah, welche Freizeitvergnügungen neu und angesagt waren, wie man reiste und sich fortbewegte - und was die Spitze des Fortschritts war.
Historische Orte und interessante Begegnungen

Es ist eine optisch opulente Reise zu bekannten Orten wie dem Schiffshebewerk Henrichenburg oder der Zeche Zollern, aber auch zu den geheimnisumwitterten Festungsanlagen Kölns oder zu den ärmlichen Häusern der Tagelöhner Westfalens.

Große Bilder, interessante Begegnungen, wunderbares Archivmaterial – „Wir vor hundert Jahren“ hält für die Zuschauer viele Überraschungen bereit.

Hier zu sehen (Weiterleitung!): Mit Volldampf in die Zukunft - Wir vor 100 Jahren (Teil 1)

Bis auf ein paar Wadenbeißerein (aber weniger wie üblich), eine durchaus angenehm gemachte Dokumentation!

Moin, wer sich dafür interessiert, sollte sich auch den Roman "Der tolle Bomberg" von Josef Winkler zu Gemüte führen, dort wird auch sehr anschaulich das Leben im westfälischen, vor dem Aufbau der Industrie beschrieben.

Noch als Anmerkung, generell wird die Kaiserzeit, anders als noch vor einiger Zeit üblich, in einen wesentlich milderen Licht gezeigt. Selbst die Spezialausgabe des Spiegel zu dem Thema ist eigentlich, abgesehen von den üblichen "Wadenbeißereien", wie unser "Ulmer Pionier" formulierte, recht neutral und freundlich gehalten.

Leibhusar1911 schrieb:Moin, wer sich dafür interessiert, sollte sich auch den Roman "Der tolle Bomberg" von Josef Winkler zu Gemüte führen, dort wird auch sehr anschaulich das Leben im westfälischen, vor dem Aufbau der Industrie beschrieben.

Dem kann ich nur beipflichten, das Buch lesen, denn der Film mit Albers als Bomberg kommt da bei weitem nicht ran.

Stimmt, denn in dem Albers-Film ist der Baron z. B. ein Ulan, in dem Roman gehört er Kürassieren in Münster an. Allein schon die herrliche Episode "Wie der Baron nackt durch Münster reitet" um eine Wette zu gewinnen, das geht nur als in der "besonderen Uniform". Oder die Beschreibung seiner "Spezialanfertigung" von Kutsche, die auf Knopfdruck in zwei Teile zerfällt und die Passagiere auf die Straße purzeln läßt. Immer wieder schön zu lesen.

Hier der Zweite Teil :

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weitere Hintergrundinformationen zur Sendung:

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Auf Grund neuer rechtlicher Vorgaben sind diese Sendungen nur ca. 6 Tage in der Mediathek des WDR verfügbar.

Wenn man wieder bei ein paar Dummheiten, die der doch sehr unbedarfte Moderator so von sich gibt, die Augen zudrückt, ist auch Teil zwei dieser Dokumentations-Reihe durchaus gelungen!

Der Eindruck ensteht, das quasi an jedem Eck im Rheinland und in Westfalen die Kaiserzeit nachwievor zu spüren und zu erleben ist. Wunderlich ist die zur schaugestellte Vielfallt an historischen Darstellern, die man sonst nirgends zu Geschicht bekommt, warum nur?

Die Reihe zeigt aber mehr als deutlich, warum gerade die Kaiserzeit in Deutschland hervorragend gegenüber anderen Zeitepochen dargestellt werden kann/könnte!

Man wundert sich warum überhaupt so viele Mittelalternarren, Napoleonen, amerikanischen Bürgerkrieger usw. herumspringen, wo doch das eigentlich sinnvolle Betätigungsfeld so naheliegend erscheint?

So unbedarft war der Moderator gar nicht - aber er hält sich an die Anweisungen der Regie...

Geschichtliche Personen und Abläufe können eigentlich nur vor dem Hintergrund ihrer Zeit gesehen werden. Geschichte ist wertfrei. Um es überspitzt zu sagen, wer Dschingis Khan mit der Elle von "Amesty International" mißt, bekommt ein ganz schiefes Bild.

Ich kann Leibhusar nur zustimmen. Vieles hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Wenn man es für unmöglich hält, daß die heutigen Generationen schwere landwirtschaftliche Arbeiten verichten können, ist das natürlich Mumpiz. Ich hab mit 13 Jahren schon mit Pferden gepflügt und geeggt, Heu und Stroh gegabelt und Rüben gehackt, um nur mal die schwereren Tätigkeiten zu nennen. Die damalige Handarbeit war sehr zeitaufwändig. Eine Bauernfamilie konnte ohne den Einsatz von Landarbeitern maximal 100 Morgen bewirtschaften. Davon kann heute kein Betrieb mehr überleben. Die heutigen Betriebe von 300 bis 500 Hektar sind nur noch durch die Mechanisierung der Landwirtschaft rentabel zu führen.

Ich fand die beiden gesendeten Beiträge informativ und ausgewogen. Wie sich das Geschichtsbild 1914 darstellt, bleibt abzuwarten. Ich habe neulich in einem englischen Forum feststellen müssen, daß man unserem Kaiser immer noch die Alleinschuld am Ausbruch des Weltkrieges aufbürdet. Die zaghaften Einwürfe einiger Diskutanten, es hätte da doch diesen Zwischenfall in Sarajewo gegeben und das deutsche Reich wäre nur seinen Bündnispflichten nachgekommen, wurden weggewischt. Die alten Feindbilder haben also die letzten 100 Jahre überdauert und unsere Großväter sind in den Augen vieler unserer Nachbarn noch immer die Schlächter Europas.

Hier der dritte Teil: "Aufbruch ins moderne Leben"

Sehr sehenswert!!!

Alle 3 Teile sind bei mir auf DVD verfügbar.