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    Der Offizier

    Husaren14
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    Der Offizier Empty Der Offizier

    Beitrag von Husaren14 Sa Sep 15, 2012 9:23 am


    ,,Um folgende Eigenschaften hat der Offizier sich zu bemühen: Gottesfurcht, Klugheit, Herzhaftigkeit, Verachtung des Todes, Nüchternheit, Wachsamkeit, Geduld, innerliches Vergnügen und Zufriedenheit mit sich selber, unveränderliche Treue gegen seinen Herrn, vollkommenen Gehorsam, Respekt gegen die Vorgesetzten, Aufmerksamkeit.
    Er soll danach trachten, sich Falkenaugen und leise Ohren anzulegen, auch nichts zu vergessen, was man einmal gesehen und gehört. Er braucht Feindschaft und Haß gegen die Weichkeit und schnöden Lüste, aber Begierde, Ruhm und Ehre zu erlangen. Er daf kein Räsoneur sein, muß seinen Dienst und seine Schuldigkeit ohne Fehler verrichten, Wissenschaften besitzen oder sich bestreben, deren zu erlangen.
    Fähnrich und Feldmarschall stehen als des Königs Offiziere in der Ehre völlig gleich."

    Friedrich Wilhelm I.

    Doch galten diese Grundsätze wohl bis zur Kaiserzeit.

    von KIR145Oberst
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    Der Offizier Empty Re: Der Offizier

    Beitrag von Husaren14 Sa Sep 15, 2012 9:25 am

    Offizieranwärter des Heeres !

    Auf euren Wegen gebe ich Euch folgende Berufs und Lebensregeln mit. Sie enthalten ewige Gültigkeit im Kriege wie im Frieden:

    1. Immer Vorbild sein in allen Lebenslagen, besonders in Krisen.
    2. Sobald Euch eine Truppe anvertraut ist, prüft Eure Kenntnisse mit innerer Selbstentscheidung, bevor Ihr vor Euren Leuten sprecht, wenn Ihr nicht Gefahr laufen wollt, gleich an Autorität zu verlieren.
    3. Bringt alle Eure erzieherischen Eingriffe in Einklang mit Eurer eigenen mehr oder weniger vorhandenen Autorität.
    4. Vermeidet einen zu scharfen Ton. Er ist meist ein Zeichen von Unsicherheit.
    5. Bevor Ihr anfangt zu befehlen, seht Euch Eure Leute genau an und versucht, den Menschen in ihnen zu erkennen. Menschenkenntnis ist die Voraussetzung richtiger Menschenführung.
    6. Befehle haben nur Sinn, wenn sie überzeugen.
    7. Jeder Erziehungs- und Ausbildungsarbeit muß, um ihr überzeugende Kraft zu verleihen, der Zweck vorangestellt werden und die Begründung folgen, warum es so und nicht anders sein muß.
    8. Haltet Kritik-Sucht von Euch fern, sie entspricht meist taktloser Überheblichkeit. Ein Recht zur Kritik hat nur der, der den Beweis erbracht hat, dass er es besser kann.
    9. Hört auf erfahrene Menschen und Kameraden. Aus Zuhören und Nachsinnen könnt Ihr nur Gewinn ziehen.
    10. Seid zurückhaltend in Eurem Urteil über Dinge, die Ihr nicht voll beherrscht. Ihr blamiert Euch sonst. Auch mancher Eurer Untergebenen weiß in manchen Dingen mehr als Ihr.
    11. Bevor Ihr über einen Menschen urteilt, denkt immer daran, wie es einst in gleicher Lage um Euch stand.
    12. Handelt stets mit Vernunft und Herz, wenn Euch kostbare Menschenleben anvertraut sind, besonders im Kriege.
    13. Bewahrt Euch stets den Mut zu reinen Wahrheit.
    14. Steht immer zu Eurem Wort und Eurem Handeln, auch wenn es irrtümlich war.
    15. Bewahrt stets den notwendigen Abstand von Vorgesetzten und Untergebenen. Das schützt vor schwierigen Lagen.
    16. Seid jederzeit offen gegen Eure Vorgesetzten, aber dabei immer taktvoll wie es dem Jüngeren grundsätzlich zukommt.
    17. Lernt aus Tadel und spielt nicht den Beleidigten; das lässt mangelnde Selbstdisziplin erkennen.
    18. Nützt die flüchtige Zeit der Jugend zur eigenen Selbsterziehung und Heranbildung.
    19. Haltet Euren Körper dauernd in Zucht und stählt ihn planmäßig bis ins Alter. Selbstbeherrschung und Enthaltsamkeit sind männlich, Nachgiebigkeit und Sich-gehen-lassen verächtlich.
    20. Achtet immer auf eigene gute Haltung und tadellosen Anzug, auch wenn Ihr nicht im Dienst seid. Die geringste Vernachlässigung wird Eurem Ansehen abträglich sein.
    21. Meidet übermäßigen Alkoholgenuß, er ist meist die Ursache von Entgleisungen.
    22. Macht keine Schulden; sie beeinträchtigen Euer freies Handeln und Eure Lebensfreude.
    23. Seht Euch vor in Eurem Umgang. Ihr werdet nach ihm beurteilt.
    24. Schärft Euren Verstand durch planmäßige Geistesarbeit auf den Gebieten der Allgemeinbildung und der Berufswissenschaften. Zeit hierzu, und wenn sie nur kurz sein kann, muß immer gefunden werden. Bildung ist geistige Disziplin. Ein ungebildeter Offizier ist nicht vollwertig.
    25. Formt Eure Persönlichkeit im Studium großer Männer.
    26. ………………………

    Frießner

    Oberst und Inspekteur des Erziehungs-
    und Bildungswesen des Heeres
    Berlin, den 5. April 1940

    Etwas später aber treffend!

    von 10. Armeekorps
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    X.Armee-Korps


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    Der Offizier Empty Re: Der Offizier

    Beitrag von X.Armee-Korps So Feb 24, 2013 9:28 pm

    Potsdam den 11. Mai 1763

    Weil Seine Königliche Majestät ein nobles und respectables corps officiers bei der armée haben wollen, so müssen

    1. sämtliche officiers zu einer sehr guten conduite angehalten werden, keine niederträchtige Streiche ausüben,und von dem
    commandeur nicht gestattet werden, als Schulden zu machen und nicht bezahlen, sich dem Soff ergeben und eine schlechte
    conduite führen, liederliche Häuser und caffés frequentiren und dergleichen Sachen machen, so einem officierohngeziemend sind.
    Das Spielen wird denen officiers sowohl als Unteroffiziers und Gemeinen auf das schärffste verboten und weil sich dadurch
    viele officiers ruinieren und derangieren, so muß sehr darauf gehalten werden, daß solches zu keiner Zeit geschehe.

    2. Denen officiers muß nicht gestattet werden, mit gemeinen Leuten und Bürgern umzugehen,sondern sie müssen ihren Umgang
    immer mit höheren officiers und mit ihren cameraden, so sich gut conduisieren und ambition besitzen, haben. Wenn man sieht,
    daß officiers mit dergleichen Umgang haben, so ihnen nicht anständig und daß sie sich nicht corrigiren lassen, so muß man suchen,
    solche Leute, indem sie niemals rechte ambition kriegen werden, vom regimente zu schaffen und weil aus all denen, welche
    ohne Lust dienen und keinen wahren Eifer zum Dienst bezeigen, nichts wird, so müssen solche officiers gemeldet werden,
    worauf sie ihren Abschied ohne große resistance bekommen können.

    Friederich

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