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    Beitrag von Gardestern Di Okt 22, 2013 1:00 am

    August Niemann schreibt WIKIPEDIA, "wurde als Sohn des Oberstleutnants und Kriegszahlmeisters Heinrich Niemann geboren. Er verfasste (bisweilen unter dem Pseudonym A. Ferrari) militärische Schriften, Romane und Jugendschriften. Von 1869 bis 1889 war er Redakteur im Verlagshaus Justus Perthes und arbeitete dort u.a. am kurz als "Gotha" bezeichneten Genealogischen Handbuch des Adels sowie dessen französischer Ausgabe, dem Almanach de Gotha. In Gotha heiratete er 1870 Anna Theresia Arnoldi (* 1847), Tochter des Kommerzienrats Heinrich Johannes Arnoldi. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor, Maria Niemann, die später Kunstmalerin wurde. Ein jüngerer Bruder von A. Niemann war der deutsch-österreichische Architekt George Niemann.

    Niemann brachte 1904 den Roman Der Weltkrieg: deutsche Träume heraus, der als The coming conquest of England auch in englischer Sprache erschien. Diese Kriegsutopie fand große Beachtung, in deren Vorwort er bereits die Briten zum Hauptfeind erklärt: »Meine Träume, die Träume eines Deutschen, zeigen mir den Krieg und Sieg der drei verbündeten großen Nationen, Deutschland, Frankreich, Russland, und eine neue Verteilung des Besitzes der Erde als Endziel dieses gewaltigen Weltkrieges«.


    Ich habe das Buch in den letzten Tagen gelesen. Es ist einerseits eine Liebesschnulze, andererseits ein eine ungeheure politische Vision, 10 Jahre vor dem wirklichen Weltkrieg über einen solchen zu phatasieren. Es sei schon verraten, der Hauptfeind bleibt England, doch die Parteiungen sind anders. Wir sind mit Rußland und Frankreich verbündet, während Österreich und Italien neutral bleiben. Pikant: Die Königsulanen stehen vor einem englischen Schloß Posten als auf der Insel die Friedensverhandlungen stattfinden.

    Nach meinem Dafürhalten trauert der Autor Bismarck nach, vertritt dessen Grundsätze (wie dem Frieden mit Rußland) und läßt wohl deshalb Wilhelm II. einen neuen (fiktiven) Reichskanzler berufen, der die realen Gestalten seiner Zeit weit überragt.

    Empfehlenswert!
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    Beitrag von Leibhusar1911 Di Okt 22, 2013 10:48 pm

    Sir Arthur Canon Doyle hat nicht nur Detektivgeschichten geschrieben (Sherlock Holmes), sondern war auch auf anderen Gebieten schriftstellerisch tätig. So schrieb er in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Geschichte "Der Tauchbootkrieg", in diesem beschreibt er einen Krieg zwischen England und einer nicht namentlich genannten Macht, die aber auch an der Nordsee liegt. Man erkennt aber ohne Probleme, das es sich um Deutschland handelt. Diese Macht gewinnt den Konflikt, trotz der Zerstörung ihrer Flotte, durch den Konsequenten Einsatz ihrer Tauchboote gegen die englische Handelsschiffahrt. Interessanterweise erzählt Doyle die Geschichte aus der Perspektive eines U-Boot Kapitäns der nicht namentlich genannten Konfliktpartei, beschreibt auch solche Details, wie die Bewaffnung der Handelsdampfer als Antwort auf die Erfolge der U-Boote oder die eigenen Verluste der U-Boote. Er wollte den Roman wohl als Warnung vor der neuen Waffe und der Abhängigkeit Englands von den Importen wissen, das Buch wurde in England aber kaum beachtet. Der Prophet gilt eben nichts im eigenen Land.

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