Lebensmittelkonservierung

Hier nun folgend einige Hinweise aus der Zeit als es weder Gefriertruhen noch Supermärkte gab, die stets Frisches aus Übersee auch per Flieger heranschafften. Rechtschreibung und Interpunktion folgen der Originalquelle.


Mehl bewahrt sich am besten in einem Sacke, den man an einem trockenen luftigen Orte aufhängt, oder in einem frei stehenden Fasse, wo hinein man mit einem Stöckchen Luftlöcher bis auf den Boden des Fasses macht und dies dann und wann wiederholt. Am besten ist dazu ein Ahornstöckchen, welche im Mehl stecken bleiben kann.

Eier bleiben frisch, wenn man sie in einem steinernen Topfe, mit dünnen Kalkwasser bedeckt, in den Keller stellt, doch müssen sie zugedeckt werden, um den Zutritt von Luft zu verhüten. Es ist indessen hierbei eine Hauptbedingung, daß die Eier vollkommen frisch, also nicht angebrütet, genommen werden. Monate lang nachher kann man dieselben noch zu Backwerk gebrauchen, da sich das Weiße zu festem Schaum schlagen läßt. Auch kann man die ganz frischen Eier mit geschmolzenen Talg bestreichen und sie an einem kühlen Orte aufbewahren. September-Eier erhalten sich ohne Licht den ganzen Winter hindurch im Keller.


Milch wird am besten - abgekocht - in Porzellantöpfe offen, oder besser mit einem Drahtgeflecht versehen, aufbewahrt. Zum Kochen der Milch sind Milchkocher zu empfehlen. Während des Kochens der Milch gebe man ein paar Körnchen Salz hinzu. Um Milch stets bei der Hand zu haben, empfehlen wir die Verwendung der kondensierten Milch "Marke Milchmädchen" - in allen Apotheken, Drogerien sowie besseren Delikateßgeschäften vorrätig. Die "Marke Milchmädchen" ist stets gebrauchsfertig, gerinnt nicht und übertrifft abgekochte Milch dadurch, daß sie Getränken usw. einen sahneartigen Geschmack verleiht und im Gebrauch sparsam ist.

"Frisches Fleisch hält sich am besten im Winter hängend an einem kalten, luftigen Ort.

Im Sommer im trockenen Keller, mit einem mit Essig getränkten Tuche umhüllt.

Man darf Fleisch niemals direkt auf Eis legen, da es sonst an Geschmack verliert." (Kochbuch 1913)

Rechtschreibung gemäß Originalquelle:

Brod für dem Schimmligwerden zu schützen

In Haushaltungen auf dem Lande, wo man bisweilen größere Menge Brod auf einmal bäckt, wird letzteres nicht selten schimmlig. Um dieses zu verhüten, steckt man das frisch gebackene Brod, sobald es aus dem Ofen kommt, in einen Mehlsack, aus welchem noch nicht alles Mehl entfernt ist, und zwar so, daß die Oberrinden des Brodes aufeinanderliegen. Hierauf bindet man den Sack zu und hängt ihn an einem luftigen Orte freischwebend auf. Auf diese Weise hält sich das Brod 4 bis 6 Wochen frisch, ohne trocken zu werden und ohne Schimmel anzusetzen. Vor dem Gebrauch bürstet man es mit einer feinen Bürste ab und legt es eine Nacht vorher in den Keller, damit es wieder geschmeidig wird.

Man schneidet den Korken hart am Flaschenkopf ab und taucht diesen in eine Lösung von Gelantine in Essigessenz, die eine dicke, rasch erstarrende Masse bildet.

Parmesankäse bleibt monatelang frisch, wenn man ihn in Salz (auch mit diesem bedeckt) aufbewahrt.