Von verschiedenen Kaffeesorten, vom Waschen, Brennen und Mahlen des Kaffees und von einigen Surrogaten
Aus einem Kochbuch um 1900
Aus einem Kochbuch um 1900
Mokka ist der feinste, wohlschmeckendste und teuerste Kaffee; seines Feuers wegen aber nicht der gesündeste. Nächst diesem wird der gelbe und besonders der braune Java - selbstredend echt und ungefärbt - am meisten geschätzt. Diesem gleich steht der Minado. Portoriko ist ein starker, kräftiger und angenehmer Kaffee; wird derselbe aber etwas zu stark gebrannt, so erhält er einen scharfen Geschmack. Domingo ist weniger kräftig und oft sehr unrein, aber milde und gesund.
Vom Brennen des Kaffees hängt der Geschmack ebenso sehr ab, als von der Qualität. Ein zu starkes Brennen macht in scharf; ein zu schwaches Brennen gibt dem Kaffee eine unangenehmen faden, etwas säuerlichen Geschmack. Es empfiehlt sich jedoch, den Kaffee nicht selbst zu brennen, sondern gebrannten Kaffee zu kaufen.
Zum Aufbewahren des Kaffees nehme man eine blecherne Kaffeetrommel oder ein Flasche mit weiter Halsöffnung und verschließe sie gut. Auch sorge man für eine fein gestellte Kaffeemühle - fein gemahlener Kaffee verstärkt das Getränk ganz bedeutend.
Kaffee als Getränk
Man rechne zu einem starken Kaffee pro Person 15 Gr., bei einer größeren Gesellschaft gebraucht man weniger. Die Kanne spült man vorher mit kochendem Wasser aus, dann brüht man den Kaffee mit siedenden Wasser in der Kanne auf. Der Kaffe darf nicht lange vorher gemahlen sein und nicht offen stehen. Man bedient sich am vortheilhaftesten eines sogenannten Karlsbader Trichters, der erstens sehr sauber und der zweitens einen vorzüglichen Kaffee abgibt.