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    Beitrag von Gardestern Mi Jan 09, 2013 1:44 am

    14er Husar schrieb am 28.7.2008:
    Winston Churchill, der in den Jahren 1906 und 1909 als Manövergast des Kaisers die großen Herbstübungen beobachtete, schrieb darüber einen bemerkenswerten Bericht:

    " So imposant die Manöver in ihrem großen Maßstab auch waren, das unterrichtete Auge konnte dennoch viele Schwächen an dem Mechanismus entdecken. Gleich andern in der kleinen Schar britischer Offiziere, die in verschiedenen Funktionen den Operationen zusahen, hatte ich im südafrikanischen Kriege einen sehr ausgeprägten, modernen Sinn dafür erworben, was Gewehrkugeln ausrichten können. Über die Wirkung des Feuers einer großen Anzahl von Geschützen konnten wir uns nur mit einiger Phantasie eine Vorstellung machen. Was jedoch die Wirkungsmöglichkeiten des Repetiergewehrs betraf, waren wir sicher, über eine praktische Erfahrung zu verfügen, die den Führern dieser einherstampfenden Truppen fehlte. Wir beobachteten staunend die Bewegungen geschlossener Kolonnen über kahle Hänge, nur wenige hundert Meter von Wäldern entfernt, an deren Rändern eingegrabene Schützen ein unaufhörliches Feuer mit blinden Patronen unterhielten. Als der Höhepunkt des Manövers heranrückte, kamen die einander bekämpfenden Infanteriemassen einander sehr nahe. Bald sahen wir sie in geschlossenen Formationen, deren vordere Glieder wild feuerten, mit aufgesteckten Bajonatten, keine 50 Meter voneinander entfernt, auf dem Boden liegen. Noch erstaunlicher - als der Befehl zum Sturm gegeben war, erhoben sich diese gelassenen Schlachtformationen, marschierten, noch immer mit aufgesteckten Bajonetten, durcheinander hindurch und legten sich nach vollführter Bewegung gehorsam Fuß an Fuß wieder auf den Boden. Was immer dies bedeuten mochte, mit der Wirklichkeit hatte es überhaupt nichts zu tun."
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    Beitrag von Gardestern Mi Jan 09, 2013 1:46 am

    Kriegsgerichtsrath schrieb am 11.5.2011:

    "Manöver zweier Parteien.*)

    Anlage.

    45. Der leitende Befehlshaber entwirft eine für beide Parteien gleichlautende "Allgemeine Kriegslage", aus der das beiden im Kriege gleichmäßig Bekannte zu ersehen ist, und für jede Partei eine "Besondere Kriegslage".
    Der Leitende kann letztere so gestalten, daß der Führer sich seinen Auftrag selbst zu bilden hat, oder daß ihm im Anschluß an die "Besondere Kriegslage" ein Auftrag gegeben wird. Es empfiehlt sich, diesen in die Befehlsform zu kleiden, die ihm in Wirklichkeit der höhere Führer geben würde.
    ----------------
    *) Die Parteien werden als "blaue" (im eigenen Lande) und "rote" unterschieden. Die rote Partei trägt den schilffarbenen Überzug über dem Helm."

    Aus: D.V.E. Nr. 270, Bestimmungen für die größeren Truppenübungen -Manöver=Ordnung- (M.O.) vom 22. März 1908.
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    Beitrag von Gardestern Mi Jan 09, 2013 1:48 am

    Ottenstein schrieb am 23.7.2011:

    Es gab schilffarbene Überzüge mit einem roten Streifen für die "rote" Partei. Ich weiß aber nicht, wann diese eingeführt wurden.

    Nach Ende des Ost-West-Konfliktes wurde übrigens das seit der Kaiserzeit üblichen blau-rot geändert: blau-rosa! Heute gibt es Goldland, Grünland etc. p.p.

    Eine Episode am Rande: zeitgleich mit einem Lehrgang bei der jüngeren Armee fand in Moskau der Putschversuch statt. Da kam unser Taktiklehrer herein und sagte unvermittelt: Nehmen Sie Ihre Taktikunterlagen. Streichen Sie rosa, setzen sie rot!

    Üblich schien (zumindest in jüngerer Zeit), daß der Angreifer rot und der Verteidiger blau bezeichnet wurde.
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    Beitrag von Gardestern Do Feb 06, 2014 4:10 am

    vor kurzem in die Finger bekommen folgende Druckschrift, 46 S. mit zahlr. Faltkarten:

    X. Armeekorps: Bestimmungen für die Anwesenheit Ihrer Majestäten in Hannover aus Anlaß der Kaiserparade 1907


    Abschn. I: Allgemeines
    Ziff. 9: Es ist Sorge zu tragen, daß jeder Mann zur Parade Frühstück mitführt. Dieses ist seitens der Fußtruppen mit der mit Kaffee, Tee oder derartigen Getränken gefüllten Feldflasche fest im Tornister zu verpacken. Die Mitnahme von Spirituosen ist untersagt.

    Abschn. II: Ankunft und Empfang Ihrer Majestäten in Hannover
    Ziff. 2: Auf dem Bahnsteige nehmen Aufstellung: die Generale und Regiments-Kommandeure des Standortes Hannover - soweit sie nicht bie der Spalierbildung beteiligt sind - und der dort in den Vororten ( siehe I. 4) untergebrachten Truppen... der als Ordonnanz-Offizier zu Seiner Majestät dem Kaiser und König kommandierte Oberleutnant v. Kotze vom Königs-Ulanen-Regiment und der zur Führung des Wagens Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin kommandierte Oberleutnant Barkhausen vom Dragoner-Regiment 16, welche sich zu melden haben... die 10. Kompanie Füsilier-Regiment Generalfeldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannoverschen) Nr. 73 als Ehrenkompanie... Als Fahne ist die Fahne des IV. Bataillons Regiments 73 mitzuführen...


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