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    Heros von Borcke

    Husaren14
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    Beitrag von Husaren14 Di Sep 16, 2014 10:15 pm

    Durch Zufall bin ich auf den interessanten Lebenslauf eines preußischen Kavallerieoffiziers gestoßen.


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    Heros von Borcke


    geboren am 23. 07. 1835 auf dem Ehrenbreitstein als Sohn eines preußischen Infanterieoffiziers. Nach dem Besuch des Kölnischen Gymnasiums in Berlin trat von Borcke 1853 als Avantgardeur in die 4. Eskadron des Garde-Kürassier-Regiments ein. 1855 wurde er zum Seconde-Lieutenant befördert. Das gesellschaftliche Leben in diesem vornehmen Regiment beanspruchte den Geldbeutel dieses jungen Offiziers so sehr, daß er 1858 hochverschuldet auf Drängen des Vaters seinen Abschied nehmen musste.

    Er ging zunächst auf Reisen, wurde aber bereits 1859 im Zuge der peußischen Mobilmachung während des österreichisch-italienischen Krieges als Reserveoffizier zum 2. Garde-Landwehr-Kavallerieregiment in Graudenz einberufen. Nach der Demobilisierung ließ er sich als Seconde-Lieutenant im brandenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 2 reaktivieren.

    Nach Ausbruch des amerikanischen Sezessions-Krieges quittierte er erneut den Dienst und reiste im Februar 1862 in die Konföderierten Staaten. Auf Empfehlung des Kriegsministers General Randolph wurde von Borcke als Volontär dem Stabe von General E.J.B. Stuart zugeteilt, der das Kavallerie-Korps der CSA führte. Stuart akzeptierte den Volontär von Borcke nur wiederwillig. Doch bald entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Männern und Stuart bezeichnete ihn gerne als seinen rechten Arm. Er wurde in der Folge zum Offizier befördert. Am 1. August 1862 wurde er Stabschef des Kavalleriekorps im Range eines Majors.

    Seine Feuertaufe erhielt von Borcke am 31. 05. 1862 in der Schlacht von "Seven pines". In 8 Hauptschlachten und über 50 kleineren Gefechten kämpfte er an Stuarts Seite. Darunter auch in der Schlacht von "Brandy Station am 9. Juni 1863, eine der größten Reiterschlachten der Geschichte, an der 28.000 Reiter beteiligt waren (12.000 CSA und 16.000 Unions-Kavallerie). Stuarts Kavallerie-Korps deckte die östliche Flanke der Südstaaten-Armee auf dem Marsch zum Potomac. Im Biwak am Rappahannok wurden die Divisionen Stuarts durch Unionskavallerie überrascht und in Front und Rücken angegriffen. In dieser überaus schwierigen Situation gelang es Stuart durch überlegene Taktik die Unionskavallerie zu werfen und zum Rückzug über den Rappahannok zu zwingen. Die Unionstruppen stellten daraufhin trotz Überlegenheit ihre Angriffe ein und zogen sich zurück.

    Am 19. 06. 1863 wurde von Borcke in der Schlacht von Middleburg schwerst verwundet. Eine Kugel drang links im Nacken ein, zerstörte eine Teil des Nervengeflechts des linken Armes, durchschlug die Luftröhre und blieb vermutlich durch einen Knochenabpraller in der Lunge stecken. Eine so gravierende Verletzung war damals (wie heute) unter Feldbedingungen nicht zu versorgen. Wie durch ein Wunder überlebte von Borcke, litt jedoch zeitlebens unter wiederkehrenden Blutstürzen und Entzündungen. Erst im Sommer 1864 konnte er wieder leichten Dienst versehen. Im Dezember 1864 wurde von Borcke durch den Kongress der Südstaaten zum Oberstleutnant befördert und von Präsident Jefferson Davis in geheimer diplomatischer Mission nach London geschickt. Dort erreichte ihn dann die Nachricht von der Kapitulation der Südstaaten.

    Als er im Juni 1866 Nachricht vom bevorstehenden Krieg gegen Österreich erhielt, reiste er nach Berlin und bat König Wilhelm I um Wiederanstellung. Als Seconde-Lieutenant wurde er dem neumärkischen Dragoner Regiment Nr. 3 zugeteilt. Kriegsminister Roon Generalfeldmarschall Wrangel und andere hohe Offiziere ließen sich über seine Erfahrungen in der Südstaaten-Kavallerie berichten. Schließlich fand von Borcke Verwendung im Stabe des Prinzen Friedrich Carl, an dessen Seite er an der Schlacht von Königgrätz teilnahm. Bald nach dem Kriege noch zum Rittmeister befördert, musste er den Dienst am 10. 08. 1867 quittieren, weil er infolge seiner Verwundung dienstunfähig war. Er blieb jedoch Prinz Friedrich Carl zeit seines Lebens freundschaftlich verbunden.

    Am 10. Mai 1895 starb von Borcke in Berlin an den Spätfolgen seiner Verwundung.
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    Beitrag von fuss9er Mi Sep 17, 2014 1:14 am

    Was soll uns das sagen ;
    Was aus einem Ehrenbreitsteiner alles werden kann !
    Danke für den Beitrag

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