Strohhüte reinigen

Ein Hausmittelbuch der 90er Jahre des 19. Jh. empfiehlt:

Vergilbte Strohhüte werden gereinigt, indem man feine französische Seife mit lauwarmen Wasser auf einen Flanell-Lappen zu Schaum reibt, den Hut damit einseift, und so lange reibt, bis der Schmutz daraus entfernt ist. Dann spült man den Hut in reinem Wasser nach, reibt mit einem trockenen Tuche ab und schwefelt denselben, was gewöhnlich in 1/4 Stunde geschehen ist. Nach dem Schwefeln bügelt man den Hut, wobei man ein Blatt feines Papier unterlegt. Zuletzt wird der Hut auf der inneren Seite mit Gummiwasser bestrichen.

Wozu soll das Schwefeln des Strohhutes gut sein? Um mögliche Parasiten abzutöten?

Vielleicht gegen Pilzbefall? Es wird nicht erläutert.

Das wird wahrscheinlich der Grund sein. Schwefel hat eine fungizide Wirkung und kann somit einen Schimmelbefall verhindern. Daneben ist es auch ein potentes Mittel gegen Parasiten und Bakterien.

Fazit: Ob unter einem Strohhut ein gesunder Geist wohnt, ist nicht bekannt, doch wird der vermutlich eine gesunde Kopfhaut haben.

Der Grind war damals sehr weit verbreitet.

Schmutzig gewordene Filzhüte werden mit Salmiakgeist, zur Hälfte mit Wasser verdünnt, gereinigt. Die Form des Hutes leidet dabei nicht.